Das Vaterunser

Vater Unser im Himmel.

Geheiligt werde Dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

 

Amen

Das Vaterunser ist das bekannteste Gebet des Christentums. Es wird von allen christlichen Konfessionen gebetet – sowohl im Privaten,

als auch im Gottesdienst. Den Namen verdankt es seinen beiden Anfangsworten. Es trägt zusätzlich jedoch den Namen Herrengebet,

weil es der Herr Jesus Christus seinen Jüngern der Überlieferung nach selbst gelehrt habe. So erklärt Jesus seinen Anhängern in

Matthäus 6,5-9, wie wichtig es ist, richtig zu beten, ehe er dann das Vaterunser spricht:

 

„Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit

sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber betest, so geh in dein

Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht,

wird dir's vergelten. Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte

machen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel…”

 

Der bekannte Wortlaut aus Matthäus 6,9-13 enthält insgesamt sieben Bitten. Daneben gibt es noch eine zweite, kürzere biblische Version. Sie steht in Lukas 11,2-4

und enthält nur fünf Bitten.

Erläuterung zum Vaterunser

Anrede Vater Unser im Himmel.

Wir dürfen Gott im Gebet mit einem vertrauten und unkomplizierten „Vater“ ansprechen.

Das Wort „Himmel“ zeigt, dass kein menschlicher Vater gemeint ist.

Auch ist hier nicht vom sichtbaren Himmel die Rede,

sondern vielmehr von einem nicht begrenzten Raum um uns herum.

  Geheiligt werde Dein Name. Da der Mensch nicht dazu in der Lage ist, etwas aus sich heraus zu heiligen, ist dies die Bitte an Gott,

er möge seinen Namen als heilig erweisen.

Du-Bitten Dein Reich komme. Mit dieser Bitte ist die Hoffnung verbunden, dass Gott sein Friedensreich auf Erden ausbreiten

werde.

  Dein Wille geschehe, wie im

Himmel so auf Erden.

Gottes Wille soll nicht nur im „Himmel“ (s.o.), also bei ihm selbst, sondern auch auf Erden (an des

Menschen Willen statt!!) maßgeblich sein.

  Unser tägliches Brot gib uns

heute.

Wir erbitten damit das, was wir zum Leben notwendigerweise brauchen. Verbunden ist damit auch,

dass wir die uns gegeben Gaben als solche erkennen und dafür danken.

  Und vergib uns unsere Schuld, wie

auch wir vergeben unseren

Schuldigern.

Die Schuldvergebung ist der Vorstellung nach eng mit eigener aktiver Vergebungsbereitschaft

verbunden!

Wir-Bitten Und führe uns nicht in Versuchung, Gott selbst führt die Menschen nicht in Versuchung. Die Bitte zielt daher auf die Hilfe Gottes,

Versuchungen verschiedenster Art Stand halten zu können.

  sondern erlöse uns von dem Bösen. Das Böse meint alles, was Leib und Seele bedrängen könnte.
  Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die

Herrlichkeit in Ewigkeit.

Bei diesem Satz handelt sich um einen dreiteiligen Gotteslob, der erst später entstand.
  Amen Amen bedeutet „So sei es!"
     

Nach oben